Entwicklung eines quartiersbezogenen Austausch- und Lernprogramms zur Förderung des wechselseitigen Verständnisses von Polizei, Ordnungsdienst und Stadtgesellschaft (EQAL)
Die deutsche Polizei genießt prinzipiell großes öffentliches Vertrauen in der Bevölkerung. Das Vertrauen in die Arbeit der Polizei kann in verschiedenen ethnisch-sozialen Gruppen jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Forschungsarbeiten zeigen, dass das Vertrauen in die polizeiliche Effektivität und Fairness insbesondere bei jungen Menschen und bei Personen mit Migrationsgeschichte eingeschränkt ist. Über das Vertrauen in die kommunalen Außendienste der Ordnungsämter ist dagegen wenig bekannt. Wenn allerdings das Vertrauen in die Sicherheits- und Ordnungsbehörden erodiert, können alternative Formen der Sicherheitsgewährleistung an Attraktivität gewinnen.
Die polizeiliche und ordnungsbehördliche Arbeit ist in maßgeblicher Weise auf die Kooperation mit den Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. Bürgernahes Polizieren gilt bereits seit Ende der 1980er Jahre als Schlüsselkonzept einer auf Prävention ausgerichteten Verbesserung der Beziehungen von Polizei und Gesellschaft. Durch eine wachsende Zahl rassistischer Vorfälle in den Sicherheits- und Ordnungsbehörden gerät deren Legitimitätswahrnehmung in der Bevölkerung jedoch zunehmend unter Druck.
Ziel des Projekts EQAL ist es, im Bereich der Polizeiinspektion Düsseldorf-Mitte ein bürgernahes Format für den konstruktiven Austausch von Polizei, Ordnungs- und Servicedienst und Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen. Die Ermöglichung von Einblicken in die Arbeit von Polizei und kommunalem Ordnungsdienst, ihre Aufgaben und Strukturen ebenso wie in ihre Rechte und Pflichten soll Begegnungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern und den Sicherheits- und Ordnungsbehörden in einer Umgebung begünstigen, die nicht durch die Bearbeitung von Konfliktsituationen geprägt ist. Durch den Austausch und die Begegnung von behördlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sollen Vorurteile und Barrieren abgebaut und das wechselseitige Verständnis für die Perspektiven des jeweils anderen niedrigschwellig gefördert werden. Die Teilnehmenden werden dabei als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren verstanden, die in ihre Organisationen bzw. Communities hineinwirken.
Hier finden Sie zukünftig projektbezogene Publikationen.
Weitere Informationen
Laufzeit
01/2023 – 12/2024
Kontakt
Dr. Josua Schneider
Förderung
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Landeshauptstadt Düsseldorf und das Innenministerium NRW.