VERSS: Aspekte einer gerechten Verteilung von Sicherheit in der Stadt
Sicherheit und Unsicherheit sind nicht gleichmäßig und nicht für jeden gleich verteilt. Die Sicherheitslandschaft wird durch den Einsatz finanzieller und personeller Ressourcen abhängig von räumlichen Gegebenheiten, individuellen Einstellungen und politischen Entscheidungen unterschiedlich geformt. Das Projekt „VERSS – Aspekte einer gerechten Verteilung von Sicherheit in der Stadt“ widmet sich den Bedingungen der Verteilung von Sicherheit insbesondere in Hinblick auf öffentliche und private Maßnahmen der Kriminalprävention.
Im Rahmen des Projektes wird sich das Team dem Vertrauen als dem entscheidenden sozialen Parameter zur Herstellung und Gewährleistung von Sicherheit widmen. Dabei wird sowohl das Vertrauen in rechtsstaatliche Institutionen, wie die Polizei, als auch das wechselseitige Vertrauen von Bewohner(inne)n innerhalb einer Nachbarschaft in den Blick genommen. Vorangegangene Forschungsarbeiten zeigen, dass die Polizei und Institutionen der Justiz das Vertrauen der Bevölkerung bestärken können, wenn sie als fair und respektvoll wahrgenommen werden. Dieses Vertrauen ist grundlegend für die Legitimität von Rechtsorganen und damit der Bereitschaft der Bürger(innen) die Autorität dieser Institutionen anzuerkennen und mit den Behörden zu kooperieren. Wechselseitiges Vertrauen und gemeinsam geteilte Werte unter Nachbarn können die Bereitschaft befördern, sich für die gemeinschaftliche Sicherheit der Nachbarschaft zu engagieren und soziale Kontrolle auszuüben. In Großstädten sind es heute häufig nicht mehr die engen und privaten Freundschaftsbeziehungen, die sozialen Zusammenhalt ermöglichen, sondern vielmehr der von den Bewohnern einer Nachbarschaft geteilte Glaube an die Fähigkeit zur Durchsetzung gemeinsamer Ziele.
Veröffentlichungen
Bescherer, Peter / Lukas, Tim (2017): Konflikte um urbane (Un-)Sicherheit – Einführung in das Schwerpunktheft. In: Soziale Probleme, 28(2), S. 149-155.
Bescherer, Peter / Krahmer, Alexander / Lukas, Tim (2017): Erfolgsrezept Angstraumbeseitigung? Zwischen Urbanitätsversprechen und Sicherheitparadox. In: RaumPlanung, 194/6, S. 8-15.
Bescherer, Peter / Haverkamp, Rita / Lukas, Tim (2016): Das Recht auf Stadt zwischen kommunaler Sparpolitik und privaten Investitionen. Eine Fallstudie zu Konflikten um urbane Sicherheit. In: Kritische Justiz, 49(1), S. 72-85.
Haverkamp, Rita / Lukas, Tim (2016): Städtische Sicherheit. Gerecht verteilt? Zur Verteilungsgerechtigkeit von Kriminalprävention. In: Zoche, Peter / Kaufmann, Stefan / Arnold, Harald (Hrsg.), Grenzenlose Sicherheit? Gesellschaftliche Dimensionen der Sicherheitsforschung. Münster/Berlin: LIT, S. 117-147.
Haverkamp, Rita / Hecker, Meike / Lukas, Tim / Starcke, Jan (2015): Urbane Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. Skizze eines Forschungsprojektes. In: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 98(2), S. 134-146.
Hecker, Meike / Starcke, Jan (2017): Sozialer Zusammenhalt und Polizeivertrauen. In: Soziale Probleme, 28(2), S. 223-239.
Lukas, Tim / Starcke, Jan / Dünckel, Frauke (2016): Die Lebensphase Alter und die Prävention von Kriminalität – Das Wuppertaler Modell der Seniorensicherheitsberater. In: Neubacher, Frank (Hrsg.), Krise – Kriminalität – Kriminologie. Mönchengladbach: Forum Verlag, S. 145-156.
Starcke, Jan (2019): Nachbarschaft und Kriminalitätsfurcht. Eine empirische Untersuchung zum Collective-Efficacy-Ansatz im Städtevergleich. Wiesbaden: Springer VS.
Weitere Informationen
Informationen zum Gesamtprojekt finden Sie hier und hier.
Kontakt
Förderung
Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der "Forschung für die zivile Sicherheit" gefördert (Urbane Sicherheit).